Nikolauspostamt - Briefe an den Nikolaus
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Der vergoldete Apfel:

von Rolf Krenzer

Einmal lebte ein Mann, dem war seine Frau gestorben. Er hatte drei Töchter. Ihm ging es sehr schlecht. Er hatte keine Arbeit und musste deshalb das, was er für sich und seine Töchter benötigte, von anderen borgen. Weil er aber über lange Zeit keine Arbeit fand, konnte er denen, die ihm etwas geborgt hatten, nichts zurückgeben. So hatte er viele Schulden.

Mit der Zeit ärgerten sich die Leute, von denen er etwas geborgt hatte, über ihn und verlangten viel Geld von ihm zurück. Als er ihnen aber nichts zurückzahlen konnte, verlangten sie: "Dann musst du deine älteste Tochter verkaufen. Sie kann als Dienerin zu einem reichen Mann gehen und dort für ihn arbeiten. Er kauft sie dir ab, und sie gehört ihm!"

Da weinte der arme Mann, weil er seine Töchter so lieb hatte und niemals eine verkaufen wollte. Doch die Polizisten, denen die Leute die Sache gemeldet hatten, sagten: "Wenn du morgen deine Schulden nicht zurückzahlen kannst, werden wir dich ins Gefängnis sperren und deine Tochter wird verkauft!". Als der arme Mann seinen Töchtern alles erzählte, weinten sie sehr und gingen traurig schlafen. Zufällig aber erfuhr der Bischof Nikolaus von dem armen Mann und von dem, was mit ihm und seiner ältesten Tochter geschehen sollte. Nikolaus hatte vor langer Zeit vom Kaiser einen vergoldeten Apfel geschenkt bekommen.

Dieser Apfel war rundherum mit kostbaren Edelsteinen besetzt. So nahm Nikolaus den Apfel und schlich in der Nacht heimlich zu der Wohnung des armen Mannes. Er stieß ganz vorsichtig das Fenster auf und legte den wertvollen Apfel heimlich auf die Fensterbank: Dann ging er mit leisen Schritten wieder nach Hause zurück.

Am nächsten Morgen entdeckte die jüngste Tochter den kostbaren Apfel auf der Fensterbank. Sie weckte sogleich den Vater und ihre beiden Schwestern. "Uns hat bestimmt der Nikolaus geholfen!" rief sie überglücklich. So konnte der arme Mann all seine Schulden mit dem vergoldeten Apfel bezahlen. Er brauchte nicht ins Gefängnis zu gehen, und seine Tochter brauchte nicht verkauft zu werden.


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